STADT AUFMÖBELN
STADT AUFMÖBELNVerortung
1020 Wien
Zeitraum
2020-2021
Team
Martin Färber, Christina Schraml, Maria Kanzler, Anna Vasof, asphalt kollektiv (Felix Steinhoff und Natascha Peinsipp), Fabio Spink, David Schessl, Raphael Volkmer
Workshop Team
Catalin Betz, Paulina Flores de la Torre, Sabrina Haas, Evgeniia Kozlova, Jan Krek, Laura Mann, Jelena Maschke, Lena Michalik, Fabio Spink, Orest Yaremchuk, Michalina Zadykowicz
Support
Simma Zimmermann Landschaftsarchitektinnen, B+G Ingenieure Bollinger und Grohmann GmbH
Video-Dokumentation
Anna Vasof
Kooperationspartner*innen
Bezirk (Leopoldstadt), MA42 Wiener Stadtgärten, MA19 Architektur und Stadtgestaltung, Haus Prater, wohnpartner, Bassena Stuwerviertel, Bücherei Engerthstraße, FORMAT60+, Precious Plastic Vienna, Julian Jankovic, Wienerberger Österreich, Werkstätten der Universität für angewandte Kunst Wien, Haanl Seilerei, Moser Spielgeräte
Gemeinsam mit Anrainer*innen arbeitete Social Design an der Neugestaltung eines Parks im zweiten Wiener Gemeindebezirk. Die Umgestaltung basiert auf Prinzipien der Bürger*innenbeteiligung und der Kreislaufwirtschaft.
Ausgangslage
Der (bisher namenlose) Park befindet sich entlang der Offenbachgasse in der Nachbarschaft zwischen Wiener Prater und Donau im zweiten Wiener Gemeindebezirk. Im Stadtteil, der eine hohe Dichte an sozialen Großwohnanlagen aufweist, leben überdurchschnittlich viele Kinder, Jugendliche und Menschen über 60 Jahre. Eine Studie von Social Design (2017) hatte gezeigt, dass die wohnungsnahen Freiräume den Menschen zu wenig Aufenthaltsqualität bieten. Als möglicher Hebel zur Verbesserung der Naherholungschancen und Förderung von Nachbarschaft und Zusammenleben wurde u.a. die Schaffung von neuem Stadtmobiliar und Räumen mit Zentrumscharakter unter Einbindung der Bewohner*innenschaft identifiziert. [1] [2]
Der Parkabschnitt vor der Umgestaltung: abgezäunte Grünflächen und eine sanierungsbedürftige Sitzgruppe, die durch den verengten Eintrittsbereich ein wenig einladendes Gefühl der Abgeschlossenheit vermittelt. © Martin Färber
Vor der Umgestaltung war der Parkabschnitt vom Rest des Parks abgeschnitten. © Stefan Wiltschegg
Aktivierung der Grünfläche und Ankündigung des Umgestaltungsprozesses © Christina Schraml
Re-Sourcing Commons
Das Projekt „Re-Sourcing Commons“ (2021) zielt darauf ab, durch sozial und materielle nachhaltige Stadtmöblierung und die Mitwirkung von Anrainer*innen die Parkanlage in der Offenbachgasse als Mikro-Zentrum zu aktivieren und in einen Ort der Teilhabe und Begegnung zu verwandeln. Neben der baulichen Neugestaltung der Parkanlage durch nachhaltiges Stadtmobiliar, liegt der Schwerpunkt des Projekts daher auf einem ergebnisoffenen, niederschwelligen Beteiligungsprozess und der gemeinschaftlichen Aktivierung des Grünraums, der für alle nutzbar sein soll.
Kollektiver Umgestaltungsprozess
In mehreren öffentlichen Workshops konnten Teilnehmer*innen zur Erarbeitung eines Nutzungskonzepts beitragen und ihre Vorstellungen, Kritik und Wünsche einbringen. Wie soll der Park gestaltet ein und was sind die Bedürfnisse (an Stadtmobiliar) von Alt und Jung? Die gesammelten Ideen wurden verdichtet, in Entwürfe umgewandelt und mit Anwohner*innen erneut diskutiert und verfeinert. Zudem wurde in den Workshops ein großes Bedürfnis nach aktiver Bespielung des Parks deutlich – der Park soll ein Ort des Austauschs und lebendiges Zentrum für die gesamte Nachbarschaft sein. Durch die Vernetzung lokaler Akteur*innen wurden erste Ideen erarbeitet, den Park dauerhaft zu beleben - etwa durch Chorauftritte von Bewohner*innen aus den angrenzenden Gemeindebauten oder Veranstaltungen des Senior*innenwohnheims.
Was muss ein Zentrum für den Stadtteil können und wie könnte es heißen? Öffentlicher Workshop im September 2020 © Christina Schraml
Was sind spezifische Bedürfnisse von Jung und Alt? Öffentlicher Workshop im September 2020 © Christina Schraml
Welche Sitzhöhe ist für wen bequem? Probesitzen beim öffentlichen Workshop im November 2020 © Martin Färber
Die Altersspanne der Teilnehmer*innen beim zweiten Beteiligungsworkshop reichte von 8 bis 79 Jahren. © Martin Färber
Rund 50 Bewohner*innen aus der unmittelbaren Nachbarschaft nahmen beim zweiten Workshop im November 2020 teil. © Martin Färber
Re-Use und Kreislaufwirtschaft in der Stadtgestaltung
Ein Großteil des städtischen Abfalls ist auf den Bausektor zurückzuführen. [3] Um dem entgegenzuwirken, orientiert sich das Projekt an den Prinzipien der Kreislaufwirtschaft und regt damit zu einer nachhaltigen Gestaltung des öffentlichen Raums an. Alle materiellen Ressourcen, die zuvor im Park verbaut waren und somit aus dem Bestand vor Ort stammen (z.B. historische Ziegel, Granitblöcke, Stahlzäune), wurden im Umgestaltungskonzept berücksichtigt, neu kombiniert, recycelt oder wiederverwendet. In Kooperation mit Precious Plastic Vienna wurden Kunststoffabfälle zu Möbelplatten verarbeitet. Zu Bruch gegangene Ziegelsteine wurden mit neuem Ton der Wienerberger Ziegelwerke vermengt, gebrannt und wieder eingesetzt.
Zudem greift die Gestaltung “Abfallteile” des Wiener Standardmobiliars, die aktuell in großen Mengen wegen mangelnder Langlebigkeit und Reparaturfähigkeit zur Entsorgung anfallen, als wertvolle Ressource auf und führt sie in einen Verwertungskreislauf zurück. So wurde etwa das Stahlrohr von ausrangierten Standardparkbänken als modulares Element neu gedacht. Das Designkonzept schafft mithilfe von einfachen Verbindungsteilen eine wachsende Vielfalt an nachhaltigem Stadtmobiliar, das die Stadt Wien selbst einsetzen und kostengünstig warten kann. Eine stetige Erweiterung der Sammlung durch Entwürfe anderer Designer*innen ist angedacht.
Re-Use und Recycling der Ressourcen vor Ort © Martin Färber
Re-Use und Recycling der Ressourcen vor Ort © Martin Färber
Re-Use und Recycling der Ressourcen vor Ort © Martin Färber
Re-Use und Recycling der Ressourcen vor Ort © Martin Färber
Re-Use und Recycling der Ressourcen vor Ort © Martin Färber
Re-Use und Recycling der Ressourcen vor Ort © Martin Färber
Re-Use und Recycling der Ressourcen vor Ort © Martin Färber
Re-Use und Recycling der Ressourcen vor Ort © Martin Färber
Re-Use und Recycling der Ressourcen vor Ort © Martin Färber
Re-Use und Recycling der Ressourcen vor Ort © Martin Färber
Eindrücke vom Entwurfsprozess und der Baustelle © Martin Färber
Eindrücke vom Entwurfsprozess und der Baustelle © Martin Färber
Eindrücke vom Entwurfsprozess und der Baustelle © Martin Färber
Eindrücke vom Entwurfsprozess und der Baustelle © Martin Färber
Eindrücke vom Entwurfsprozess und der Baustelle © Martin Färber
Eindrücke vom Entwurfsprozess und der Baustelle © Martin Färber
Eindrücke vom Entwurfsprozess und der Baustelle © Martin Färber
Eindrücke vom Entwurfsprozess und der Baustelle © Martin Färber
Eindrücke vom Entwurfsprozess und der Baustelle © Martin Färber
Eindrücke vom Entwurfsprozess und der Baustelle © Martin Färber
Eindrücke vom Entwurfsprozess und der Baustelle © Martin Färber
Eindrücke vom Entwurfsprozess und der Baustelle © Martin Färber
Eindrücke vom Entwurfsprozess und der Baustelle © Martin Färber
Im Zuge des Pilotprojektes wurden ein Tauschregal, eine Fahrradreparaturstation, ein schwarzes Brett, eine Liegeplattform, Jugendsitzbänke, eine Hollywoodschaukel, Hängesitze sowie ein Smartphone Verstärker für Musik umgesetzt. Durch die aktive Vernetzung und Einbindung lokaler Akteur*innen (etwa einem Jugendzentrum, Senior*innenwohnheim, wohnpartner Wien) entstand ein generationenübergreifendes Netzwerk geschaffen, das eine lebendige Nutzung des Parks in Zukunft sicherstellt. Die offizielle Eröffnung findet voraussichtlich im April 2022 statt.
Referenzen
[1] Schraml C., Färber M., Kohlmayr L., Plášková K., Valencic A. (2017), Eine Urbane Knautschzone mit Potential, Projektstudie zum öffentlichen Raum im Stadtteil zwischen Prater und Donau im Auftrag der MA19 – Architektur und Stadtgestaltung, Wien.
[2] Schraml C. (2018), “Urban Knautschzone – A long-term project of research and operations in the residential area located between Vienna’s Prater and Danube” in Urban Transformations and Qualities of Life in the Growing City, FH Campus Wien.
[3] Rindler-Schantl C., Mair E., Kodydek K. (Hrsg). (2019), Circular Change: 42 richtungsweisende Gespräche, Social Design Reader#3, eine Publikationsreihe der Abteilung Social Design, Wien.
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